“Intolerance”, gedreht im Jahr 1916 von dem legendären Filmemacher D.W. Griffith, ist ein monumentales Meisterwerk des frühen Kinos, das mit seiner ambitionierten Erzählstruktur, opulenten Sets und bahnbrechenden Kameraführung den Zuschauer tief in die Geschichte hineinzieht. Der Film verwebt vier scheinbar unzusammenhängende Geschichten aus verschiedenen Epochen:
- Das Babylonische Reich
- Die französische Hugenottenverfolgung
- Die St. Bartholomäus-Nacht
- Die moderne Zeit
Griffith nutzt diese parallel erzählten Episoden, um eine universelle Botschaft über die zerstörerischen Folgen von Intoleranz und Hass zu vermitteln. Trotz der immensen zeitlichen Distanz zwischen den einzelnen Geschichten finden sich in ihnen wiederkehrende Motive: Liebe, Verfolgung, Verrat und letztlich die Sehnsucht nach einem gerechten und toleranten Miteinander.
Die Darsteller:
In “Intolerance” brillieren renommierte Schauspielerinnen und Schauspieler der Stummfilm-Ära:
Rolle | Schauspieler |
---|---|
The Woman (modern) | Lillian Gish |
The Mother (Babylon) | Mae Marsh |
Die Besetzung verkörpert ihre Figuren mit einer emotionalen Tiefe, die selbst über 100 Jahre später noch fesselt. Lillian Gishs Darstellung der modernen Frau, gefangen in einem Strudel aus Ungerechtigkeit und Verfolgung, ist beispielhaft für den subtilen Ausdruck des Stummfilms. Mae Marsh als Mutter im Babylonischen Reich verkörpert die unbedingte Liebe und Stärke einer Frau, die alles für ihren Sohn opfern würde.
Die Themen:
“Intolerance” geht über reine Unterhaltung hinaus und thematisiert tiefgründige Fragen der Menschlichkeit:
- Die Gefahren der Intoleranz: Der Film zeigt eindrücklich, wie religiöser Fanatismus, soziale Ungleichheit und politische Machtgier zu Unterdrückung und Gewalt führen können.
- Die Kraft der Liebe: Trotz aller Widrigkeiten bleiben die Liebesgeschichten in den verschiedenen Epochen als Hoffnungsschimmer bestehen. Griffith zeigt die grenzüberschreitende Kraft der Liebe als Gegenpol zur Dunkelheit des Hasses.
- Die Suche nach Gerechtigkeit: “Intolerance” stellt kritische Fragen nach dem Rechtssystem und der moralischen Verantwortung der Gesellschaft.
Produktionsmerkmale:
Der Film zeichnet sich durch seine ambitionierte Produktion aus:
- Giganteske Sets: Für “Intolerance” wurden riesige Kulissen errichtet, die die antike Welt Babels oder das mittelalterliche Frankreich authentisch darstellten.
- Revolutionäre Kameraführung: D.W. Griffith nutzte innovative Kameratechniken wie Close-ups und Parallelmontage, um Emotionen zu verstärken und den Zuschauer in die Handlung hineinzuziehen.
Der Film enthält einige der ersten Großaufnahmen im Kino, was die emotionalen Szenen noch eindrucksvoller machte. Die Musik, komponiert von Joseph Carl Breil, unterstreicht die epische Atmosphäre des Films.
Fazit:
“Intolerance” ist ein zeitloser Klassiker, der trotz seiner über 100 Jahre alten Entstehung immer noch aktuell und relevant ist. Seine Botschaft gegen Intoleranz und Hass bleibt in einer Welt voller Konflikte und Spannungen wichtiger denn je. Der Film begeistert mit seiner ambitionierten Erzählweise, seinen ikonischen Bildern und der beeindruckenden Darstellungskraft seiner Schauspieler. Für jeden Filmliebhaber und all diejenigen, die sich für Geschichte und Kultur interessieren, ist “Intolerance” ein Muss.
Warum sollten Sie sich „Intolerance“ ansehen?
Dieser Film bietet eine einzigartige Reise durch die Geschichte, voller Emotionen, Intrigen und epischen Schauplätzen. Er ist nicht nur ein Film, sondern ein kulturelles Erbe, das uns dazu auffordert, über unsere eigene Welt und unseren Platz darin nachzudenken.
“Intolerance” zeigt, dass Liebe und Toleranz selbst in den dunkelsten Zeiten der Menschheitsgeschichte die Kraft haben, Hoffnung zu schenken.