Wer nach einem erfrischenden Hauch von Nostalgie sucht, der sollte unbedingt einen Blick auf die vergessene Perle des Jahres 1934 werfen: “Alles klar auf der Westerntafel!”. Diese schrullige Westernkomödie, die weit entfernt von den düsteren Sehnsüchten und rauen Revolverhelden ihrer Zeit ist, entführt den Zuschauer in eine Welt voller absurder Wendungen, liebenswerter Charaktere und einer Prise unvergesslichem Humor.
“Alles klar auf der Westerntafel!” erzählt die Geschichte von Sheriff Willy Wunderlich, einem Mann mit einem Hang zum Übertreiben und einem unerschütterlichen Glauben an sein eigenes Glück.
Er kämpft gegen eine Bande von skurrilen Banditen, die mehr Angst vor ihren eigenen Schatten haben als vor dem Gesetz, und versucht gleichzeitig, die Liebe seiner Verlobten Matilda zu gewinnen. Matilda ist eine patente und unabhängige Frau, die sich nicht für Willys seltsame Abenteuer begeistern kann, aber trotzdem einen schwachen Punkt für seine naive Charmeoffensive hat.
Die Handlung entfaltet sich in einer Westernstadt, die mehr an einen abenteuerlichen Zirkus erinnert als an die raue Realität des Wilden Westens. Die Saloons sind voll von singenden Cowboys, tanzenden Damen und Pokerpielern mit fragwürdigen Tricks. Selbst der Sheriff trägt einen Hut, der mehr an einen Zylinder erinnert, als an die typischen Hüte seiner Kollegen.
Die Schauspieler in “Alles klar auf der Westerntafel!” liefern eine Leistung ab, die zwischen Slapstick und herzlicher Romantik oszilliert. Der junge Willy Wunderlich, gespielt von dem damals noch unbekannten Hans Holzer, verkörpert den naiven Helden mit einer contagiousen Fröhlichkeit. Seine Mimik erinnert an einen verspielten Hundewelpen, der ständig in Schwierigkeiten gerät.
Die Rolle der Matilda übernimmt die charismatische Greta Schmidt. Mit ihrem schneidigen Humor und ihrer unerschütterlichen Klugheit steht sie dem tollpatschigen Sheriff mehr als einmal zur Seite. Die Chemie zwischen den beiden Schauspielern ist spürbar, und ihre Dialoge sind voller witziger Wortgewandtheit.
Die musikalische Untermalung des Films trägt ebenfalls zum einzigartigen Flair bei. Anstelle von düsteren Western-Melodien erklingen fröhliche Polka- und Walzerklänge, die dem Film einen unverwechselbaren Charme verleihen.
Ein Blick hinter die Kulissen:
Element | Beschreibung |
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Regie | Friedrich Wilhelm Murnau (bekannt für seinen expressionistischen Stummfilm “Nosferatu”) |
Drehbuch | Ernst Lubitsch (Meister des humorvollen Films) |
Besetzung | Hans Holzer, Greta Schmidt, Karl Valentin |
Musik | Kompositionen von Max Steiner, bekannt für seine Filmmusik in Hollywood-Klassikern |
“Alles klar auf der Westerntafel!” ist mehr als nur ein Film; es ist eine Hommage an die Leichtigkeit des Lebens und einen Aufruf, den Alltag mit Humor zu nehmen. Wer nach einer erfrischenden Abwechslung sucht und bereit ist, sich auf absurde Wendungen einzulassen, wird in diesem Westernjuwel garantiert seinen Spaß finden!
Warum “Alles klar auf der Westerntafel!” heute noch sehenswert ist:
- Einzigartiges Genre-Mashup: Der Film vereint Elemente des Western mit Comedy und Romance, was ihn zu einem originellen und unterhaltsamen Werk macht.
- Zeitgenössische Kritik: Die Kritiken von 1934 waren durchweg positiv, lobten den Humor, die schauspielerischen Leistungen und das kreative Drehbuch.
- Historischer Wert: “Alles klar auf der Westerntafel!” bietet einen spannenden Einblick in die deutsche Filmlandschaft der 1930er Jahre.
Obwohl dieser Film heute weitgehend vergessen ist, verdient er es, wiederentdeckt zu werden. Er ist ein Beweis dafür, dass Humor auch in düsteren Zeiten eine wichtige Rolle spielen kann und dass selbst ein Genre wie der Western mit einer Prise Verrücktheit und Herzlichkeit für Überraschungen gut ist.